Feuer und Flamme – ein musikalisches Ständchen zum Geburtstag der Kirche Christi

Sänger und Instrumentalisten aus den Bezirken Dessau, Leipzig und Torgau begeisterten am 3. Juni 2017 beim Pfingstkonzert mit einem abwechslungsreichen Programm viele Zuhörer in der Kirche in Leipzig-Mitte.

Schon als die Sänger und Instrumentalisten die Bühne betreten, brandet der erste Applaus auf. Ein kleiner Vorgeschmack auf die Begeisterung, die folgen wird. In den letzten Wochen und Monaten haben sie sich auf dieses Abend vorbereitet, auf ein Programm, das ein Mix aus alten christlichen Chorälen, neuen geistlichen Liedern und Worship-Songs ist. Ein besonderes Highlight ist eine raffinierte Kombination. Dirigent Manuel Helmeke hatte „Ein Gärtner geht im Garten“ mit dem berühmten „Kanon in D“ von Johann Pachelbel kombiniert und daraus ein neues Stück gezaubert.

Mit dabei ist auch das Vokalmusikensemble „KeinChor“. Die fünf jungen Männer steuern neben bekannten Männerchorsätzen wie „Und fragst du die Wolken“, und Liedern wie „Nearer my God to thee“ (Näher mein Gott zu dir) auch Spirituals und zeitgenössische Musik von den Wise Guys bei. Zu einem musikalischen, wie auch humoristischen Höhepunkt wird ihre Interpretation einer Bourree von Leopold Mozart, eigentlich ein Musikstück für Instrumentalisten. Für die Jungs von „KeinChor“ aber kein Problem. Schließlich kann man einen Kontrabass, eine Geige oder eine Trompete auch genauso gut mit der Stimme und den entsprechenden Bewegungen imitieren. 

Die Titelmusik des Films „Fluch der Karibik“ hat spätestens seit dem Europa-Jugendtag 2009 auch in der neuapostolischen Musikwelt einen Ehrenplatz. Aber auf die Idee diese Melodie mit „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ zu kombinieren, muss man erstmal kommen. Von diesen Ideen hat Pianist Jan Hausdorf an diesem Abend einige auf Lager. Immer wieder beeindruckt, berührt und überrascht er mit seinen atemberaubenden Klavierimprovisationen.

Auch die Nächstenliebe hat an diesem Abend ihren Platz, denn das Pfingstkonzert hat auch einen caritativen Zweck. „Wasser für Malawi“ heißt ein aktuelles Projekt des Hilfswerks NAK-karitativ. 1200 Euro werden dafür in Leipzig-Mitte gespendet.

Es ist ein Abend voller grandioser Töne, großer Gefühle und einer Begeisterung, die ihres Gleichen sucht. Alles in allem eine perfekte Kulisse für die Geburtstagfeier der Kirche Christi. Denn tatsächlich gelingt es den Musikern, passend zum Konzerttitel „Feuer und Flamme“, im Laufe des knapp anderthalbstündigen Programms ein Feuer zu entfachen. In den Zuhörern, vor allem aber auch in den eigenen Herzen. Immer wieder huscht ein Lächeln über die Gesichter der Sängerinnen und Sänger. Ausgelassen bewegen sie sich im Rhythmus der Musik und wiederlegen damit so manches Klischee über die eher getragene europäische Musikkultur. „Für das nächste Konzert melde ich mich auch gleich an“, ruft eine Sängerin nach dem Konzert aus, der man ihre Euphorie noch deutlich ansieht.

Auf diese Freude nimmt dann auch Apostel Jens Korbien Bezug. Er berichtet am Konzertabend von einem Gespräch, das er kürzlich führte. Weihnachten und Ostern, habe seine Gesprächspartnerin erklärt, seien handfeste christliche Feiertage. Mit dem Pfingstfest dagegen könne sie nicht so viel anfangen. „Aber wenn ich so in eure Reihen blicke“, sagt Apostel Korbien, „sehe ich den lebenden Beweis, dass Pfingsten sehr wohl ein handfester Feiertag ist.“ Wenn junge Menschen in der heutigen Zeit zusammen kommen, um Gott zu loben und zu preisen, dann können sie immer noch ein Feuer entfachen, sagt er. Dann sei der Geist genauso spürbar, wie vor 2000 Jahren.

Tatsächlich wird dieses Konzert damit auch zur idealen Einstimmung auf den Pfingstgottesdienst am nächsten Tag. Was Stammapostel Jean-Luc Schneider in Wien sagt, dass die Gläubigen für das Werk des Herrn brennen sollen - am Samstagabend in Leipzig-Mitte konnte man sehen und spüren, wie das aussehen kann.