Podiumsdiskussion "Ehe und Familie in Kirche und Gesellschaft"

Eine Gruppe von Studenten der Gemeinde Halle konzipierte und organisierte einen Gesprächsabend zum Thema "Ehe und Familie". Im Podium saßen Apostel Rolf Wosnitzka (Gebietskirche Sachsen/Thüringen) und Prof. Dr. Reinhold Sackmann (Geschäftsführender Direktor des Instituts für Soziologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) sowie zwei Mitglieder der Gemeinde Halle.

Am 18. Mai 2007 fand in der Kirche Halle (Saale) eine Podiumsdiskussion zum Thema "Ehe und Familie in Kirche und Gesellschaft" statt. Initiatoren dieser Veranstaltung waren Steffen Liebendörfer, Fabian Meier und Lars Ehlig, Jugendliche der Gemeinde Halle.

Im Podium saßen Apostel Rolf Wosnitzka (Gebietskirche Sachsen/Thüringen), Prof. Dr. Reinhold Sackmann (Geschäftsführender Direktor des Instituts für Soziologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) sowie Lothar Obereigner (Gemeindemitglied, verheiratet seit 49 Jahren) und Sabine Fabig (jugendliches Gemeindemitglied, verheiratet seit dem 12. Mai 2007).

Zu Beginn stellte der Apostel die kirchliche Sichtweise dar. Die Ehe ist eine von Gott gewollte, auf Lebenszeit angelegte Gemeinschaft von Mann und Frau. Sie wird durch ein öffentliches Treueversprechen bestätigt. Der Segen Gottes ist ein wichtiges und wertvolles Grundelement für eine Ehe. Das gemeinsame Beten und das Erleben des Glaubens festigen den Ehebund.

Prof. Dr. Sackmann stellte nun Ergebnisse aus Studien vor: In der Gesellschaft nimmt der prozentuale Anteil an Ehen ab, die Scheidungsrate zu und auch für die Zukunft wird diese Tendenz weiter zu erwarten sein. Kirchlich geschlossene Ehen sind oft stabiler.

Aus einer Studie über die Zufriedenheit ging hervor, dass Verheiratete nur unwesentlich zufriedener sind als Unverheiratete in einer festen Beziehung. Alleinstehende sind wesentlich unzufriedener. Am zufriedensten sind Eltern, vor allem von Kindern unter 5 Jahren.

Nun wurde Sabine Fabig nach ihrer Motivation zu heiraten befragt. Ihrer Meinung nach ist die Ehe eine Bestätigung für ein Versprechen, das man bereits vor der Hochzeit gegeben hat. Durch die Ehe erhält eine Beziehung mehr Stabilität, man geht nicht "einfach so" auseinander. Mit der Hochzeit bekennt man öffentlich, dass man zusammen gehört und gemeinsam Kinder haben möchte. Zusätzlich gibt der göttliche Segen Stabilität und ist eine wichtige Grundlage einer dauerhaften Beziehung.

Dazu sagte Lothar Obereigner, dass er vor 49 Jahren die Ehe als selbstverständlich angesehen habe. Natürlich gab es auch in seiner Ehe "Rauch". Wichtig ist dann, dass man schnell wieder die Harmonie herstellt, auch wenn dies nicht einfach ist und erst nach längerem Lernprozess gelingt. Seine Erfahrung ist, dass Kinder zusammenschweißen; er hat mit seiner Frau vier Kinder.

Zur Begleitung von Kirchenmitgliedern in Ehekrisen sagte Apostel Wosnitzka, dass die Möglichkeiten der Kirche begrenzt sind. Da die Amtsträger Seelsorger und in der Regel keine Fachberater sind, empfiehlt es sich ggf., eine auf christlicher Basis arbeitende Eheberatungsstelle aufzusuchen.

Zum Konkubinat befragt, dem Zusammenleben eines Mannes und einer Frau ohne Trauschein unter einem Dach mit gemeinsamer Haushaltsführung, sagte der Apostel, dass diese Form des Zusammenlebens von der Neuapostolischen Kirche nicht gut geheißen wird. Amtsträger, die im Konkubinat leben, werden beurlaubt.

Zur Amtsträgersituation bemerkte der Apostel, dass es auch unverheiratete Diakone und Priester gibt.

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion konnten von den Zuhörern Fragen gestellt werden.