„Christ has come“ – Christus ist erschienen

Adventskonzerte junger Musiker im historischen Kursaal Bad Lauchstädt

Advent ist die Zeit der Erwartung und der Traditionen. Für viele Menschen beginnt sie mit dem Anzünden des ersten Lichtes am Adventskranz und dem Besuch eines Adventskonzertes in Bad Lauchstädt. Denn die Konzerte im historischen Kursaal haben eine inzwischen jahrzehntelange Tradition. Auch in diesem Jahr wurde der klassizistische Saal wieder mit Musik von kleinen und großen Musikern aus dem Bezirk Leipzig und einer Verstärkung aus Wernigerode gefüllt.

Es waren zwei, in vielerlei Hinsicht besondere Konzerte. Und das nicht nur, weil die Chorbühne nach dem Umbau des historischen Kursaals inzwischen auf der anderen Seite des Raumes steht.Vor allem mit der Auswahl der Stücke betraten Sänger und Spieler an vielen Stellen Neuland. Zu hören waren beispielsweise der „Jingles Bells Swing“ von Lorenz Maierhofer oder Kinderchorlieder aus Südafrika, wie "De virgin Mary had a baby born". Auf dem Programm standen aber auch ganz alte Lieder, die in neuem Glanz erstrahlten, wie „Adventus Domini“ aus dem 16. Jahrhundert, das von Manuel Helmeke neu arrangiert wurde. Und dann waren da noch die Lieblingslieder der Dirigenten, die auch ihren Weg nach Bad Lauchstädt gefunden hatten. Zum Beispiel das schwedische Weihnachtslied „Jul, Jul, stralande Jul“ (deutsch: Weihnachten, Weihnachten, strahlende Zeit), das einen mit seinen betörend schönen Akkorden in Gedanken direkt in einen verzauberten skandinavischen Winterwald versetzte. 

Dass den Dirigenten Antje, Daniel M., Daniel S., David, Jonas und Tobias die Musik wirklich am Herzen liegt, konnten die Zuhörer in jedem Takt hören und spüren. Nicht nur wegen der gelungenen Auswahl, die von den ganz zarten, über die beschwingten bis zu den gewaltigen, durch Pauken untermalten Tönen reichte. Sondern auch an der Art der Darbietung - dass die Musiker seit August fleißig geübt hatten, zahlte sich am Sonntag aus. Die gut 360 Besucher der beiden Konzerte bekamen höchste Qualität geboten. Und das auch wegen der Begeisterung und Hingabe der Musiker. Wenn das ganze Herz beim Singen dabei ist, dann kann man den Unterschied hören. So wie an diesem Nachmittag in Bad Lauchstädt. Auch die beiden Moderatoren trugen erheblich zum unterhaltsamen Programm bei. Die siebzehnjährige Tabea und der erst zehnjährige Franz brachten die Zuhörer als munteres Geschwisterduo immer wieder zum Lachen.

Was Worte manchmal nicht ausdrücken können, das kann Musik. Und so erleben Musiker und Zuhörer immer wieder Momente, in den Gottes Liebe und die unermessliche Größe seiner Gnade plötzlich ganz greifbar werden. Das letzte Lied des Konzertes war so ein Moment. „Christ has come“ von Phillip Keveren, ein Werk für Chor und Orchester ist die Vertonung der Heiligen Nacht in Betlehem und dieses Gedankens: der Retter ist jetzt da. „Christ has come“- das weiß jetzt jeder!“, sagte Laura Birnbaum, nachdem der letzte Ton verklungen war. Und so war dieses Lied, wie das gesamte Konzert zugleich auch ein riesiges Ausrufezeichen. Denn Adventszeit bedeutet für die Menschen eben auch, die Zeit der Hektik und der Jagd nach Geschenken. Dabei haben wir das größte Geschenk längst bekommen. Gut, dass die Musiker in Bad Lauchstädt uns daran erinnert haben.